10 Jahre Buenos Aires Marathon mit Reallatino Tours
Aus meiner Sicht ist der Beginn unserer Laufreisen zum Buenos Aires Marathon sehr interessant. Kaum war Reallatino Tours gegründet, plante ich 2005 eine Laufreise dorthin. Zugegebener Maßen gab es da in nicht geringem Maße eigene Interessen, denn Buenos Aires fasziniert mich bereits seit 1993 und nach all den Marathons in Hamburg und Berlin wollte ich auch einmal in Buenos Aires laufen.
Obwohl Reallatino Tours im Jahr 2005 noch völlig unbekannt war, gelang es, für die erste Laufreise 8 Maratonies zu begeistern. Heute muss ich zugeben, dass ich schon etwas aufgeregt war. Wie wird die Gruppe sein? Wird alles funktionieren? Ich hatte großes Glück, weil die Leute bereits bei der ersten Laufreise einsame Spitze waren. Ich glaube, Maratonies sind insgesamt tolle Menschen. Mit gutem Humor, Liebe zur Natur und unkomplizierter Natur. Vor allem die beiden Österreicher Klaus Schabernack und Peter Zechner waren sehr sympathische Zeitgenossen. Siegfried aus Leipzig hatte erst im Alter von 57 mit dem Laufen begonnen und war 66 Jahre, aber wirklich fit. Und auch die anderen, alles sehr angenehme Leute.
Buenos Aires Marathon 2005
Start und Ziel beim Buenos Aires Marathon 2005 konnte nicht besser gelegen sein. Direkt auf der Avenida 9 de Julio, kurz hinter dem Obelisken. So konnten wir bequem vom Hotel aus zum Start gehen. Es war nicht der erste Marathon von Buenos Aires, aber der erste der direkt durch die City führte. Viele Autofahrer konnten es nicht fassen dass die Straßen gesperrt waren. Endlose Hupkonzerte und auch Autos auf der Strecke waren die Folge. Aber ansonsten war die Organisation topp! Alle waren mehr als zufrieden. Und ich überglücklich weil alles perfekt geklappt hatte! Siegfried kam ganz locker unter 5 Stunden ins Ziel. Alles super! Umso größer war die Vorfreude auf die Laufreise 2006.
Buenos Aires Marathon 2006
Hier hatten wir Flüge und Hotels im voraus reserviert und etwa 10 Buchungen erhalten, als eine dreizeilige E-Mail vom Buenos Aires Marathon alles änderte. Man teilte uns mit, dass der Lauf um drei Wochen nach hinten verschoben wird. Und das nur 6 Wochen vor Beginn. Wow! Es kam zu Stornierungen und Umbuchungen. Am Ende war ich froh, dass wir zu viert dabei waren. Susann aus Hamburg und Falk, der Lufthansa-Steward, freuten sich auf ihren ersten Marathon überhaupt. Für Siegfried aus Hessen bauten wir den Reiseverlauf so um, dass es passte. Start und Ziel war das Stadion Monumental, wo 1978 Argentinien Fußball Weltmeister wurde und wo heute River Plate seine Heimspiele austrägt. Die ganze Nacht über goß es in Strömen! Die Bezeichnung „Unwetter“ wäre noch weit untertrieben. Aber am Morgen erwartete uns ein gemütlicher Dauerregen und erhellte unser Gemüt. Einer von uns hatte aber früh etwas verschlafen und noch dazu war er ganz entspannt, während ich eher ungeduldiger Natur bin und meine Entspanung sich beim Blick auf die Uhr deshalb in Grenzen hielt. Wir kamen gerade noch rechtzeitig an, aber schon bei der Abgabe der Kleiderbeutel hörten wir den Count Down zum Start. Eine grausame Erfahrung! Seitdem bin ich immer mindestens eine Stunde vor Beginn im Startbereich, denn die mentale Vorbereitung ist wichtig, weil ja Marathon vor allem eine Sache des Kopfes ist. Der Lauf selbst war denoch genial. Am besten war der Zieleinlauf, den es so nur im Jahre 2006 gab: im 75.000 Zuschauer fassenden Estadio Monumental. Wenn ich an dem Moment denke, als ich durch das Stadiontor lief und mich laute Rockmusik empfing, bekomme ich heute noch Gänsehaut. Susann und Falk waren überglücklich, denn sie hatten ihren ersten Marathon super geschafft.