Einblick in die peruanische Küche – Guten Appetit!

Von am 29. Januar 2015
Peruanische Spezialitäten
Kartoffelarten in Peru

Kartoffelarten in Peru

….den möchte euch Jasmin heute geben. Freut euch auf ein virtuelles kulinarisches Highlight der Superlative!

Nach meinem ersten Aufenthalt in Südamerika kehrte ich für fast ein Jahr zurück. Diesmal ging es nach Lima, wo ich im bekannten Stadtviertel Miraflores lebte und arbeitete. Dieses ist heute neben San Isidro das modernste Viertel der Stadt Lima, wo sich eine Vielzahl an Hotels und auch sehr gute Restaurants, welche eine ausgezeichnete peruanische Küche haben, befinden.

Gleich von Anfang an war ich von der Vielfalt der einheimischen Küche fasziniert. Man konnte jeden Tag ein neues einheimisches Gericht probieren, hatte aber auch eine breitgefächerte internationale Auswahl. Zudem werden viele Mittagstische als 3-Gänge-Menüs gereicht, sodass absolut jeder satt wird. Zu meinem Lieblingsgericht wurde schnell die „Papa a la Huancaína“- ein ganz einfaches Gericht! Gekochte Kartoffeln werden kalt mit einer Sauce serviert. Die Sauce besteht aus einheimischen Schafskäse, Olivenöl, peruanischer Gelben Pfefferschote, Milch und Salz. Oft werden Kräcker (zerbröselt), Knoblauch und Zwiebeln ebenfalls untergerührt. Durch die gelbe Pfefferschote ist die Sauce leicht scharf, aber es ist ein ganz eigener Geschmack und ein unvergleichbarer Genuss. Serviert werden die Kartoffeln mit Sauce auf Salatblättern und mit Oliven. Das Gericht kommt ursprünglich aus der Stadt Huancayo in den Anden, wird aber heutzutage in ganz Peru als Vorspeise serviert. Es lebe also die peruanische Küche!

Ceviche – ein fischiger Genuss!

Ein weiterer Genuss, wofür der Küstenteil des Andenstaates bekannt ist, ist Ceviche. Ceviche kennen viele auch aus Mittelamerika, Kolumbien, Ecuador und Chile. Für alldiejenigen,

Peruanische Spezialität Ceviche

Peruanische Spezialität Ceviche

die es nicht kennen, hier nochmal ein kleiner Einblick: Das Gericht besteht aus rohem Fischfilet, das in Zitronensaft mariniert wird. Es gibt viele Varianten. Oft wird es mit gebratenen Meeresfrüchten, Süßkartoffeln, weißem Mais und Salat serviert. Auch wenn man Ceviche aus anderen Ländern kennt, kann ich nur empfehlen es auch einmal in Lima zu probieren. Wer dieses oder andere Fischgerichte in der Landeshauptstadt probieren möchte, sollte im Restaurant La Rosa Náutica speisen gehen. Nicht nur gibt es hier köstliches Essen, sondern Ihr könnt dies zudem auf dem Wasser zu euch nehmen. Das Restaurant befindet sich am Ende eines langen Stegs im Meer. Ein absolutes Highlight und auch hier wieder ein dreifaches Hoch auf die peruanische Küche!

Die Cocina Novoandina hat einfach so viel zu bieten. Sie ist bekannt für ihre Kreativität. Ich persönlich bin noch heute von der Mischung fasziniert! Ich kenne keine Küche, die so viele Einflüsse hat und dennoch zu einem Großteil auf traditionell peruanischer Küche basiert. Viele Früchte und Gemüse habe ich in Peru kennen gelernt. Manchmal stand ich im Supermarkt vor 20 Kartoffelsorten und wusste nicht recht, welche Kartoffeln ich nun kaufen soll, da in der Tat jede unterschiedlich zubereitet wird! Das gleiche ist mir bei den Gewürzen aufgefallen. Die peruanische Küche ist immer gut gewürzt und mitunter sehr scharf.

 In der Schärfe liegt die Würze…

Wer scharf essen kann, sollte auf jeden Fall „Rocoto Relleno“ probieren. Auf dem ersten Blick sieht es, wie eine kleine gefüllte Paprika aus. Kann ja eigentlich nicht viel anders schmecken! Falsch gedacht – diese kleine rote Paprika ist ein Höllengemüse. Roh ist diese kleine „Paprika“ 10 Mal so scharf wie eine rohe Jalapeño. Deswegen wird sie lange abgekocht um die Schärfe zu mindern. Die Füllung besteht meistens aus gewürztem Hackfleisch und wird mit Käse überbacken. Wer sich nicht ganz sicher ist, dies probieren zu wollen, sollte es einfach mit Brot bestellen, um die Schärfe mindern zu können. Rocoto Relleno ist ein typisches Gericht aus Arequipa im Süden der peruanischen Anden, wo es auch ein gleichnamiges Restaurant gibt.

Hier auch ein paar wissenswerte Informationen: Cocina Novoandina beschreibt die heutige „peruanische Küche“. Ihre Basis setzt sich aus der Küche aus der Inkazeit zusammen, die während der Kolonialherrschaft durch die Spanische Kochkunst beeinflusst wurde. Einige Jahre danach brachten die größten Einwandergruppen ihren Einfluss mit. Es handelt sich dabei um Chinesen, Italiener, Afrikaner, Franzosen und Engländer. In den letzten Jahrzehnten wurde die peruanische Küche besonders durch Señor Gastón Acurio geprägt, der das Kochen in Spanien und Frankreich erlernte, bevor er wieder in seine Heimat, Peru, zurückkehrte. Hier eröffnete er zusammen mit seiner Frau Astrid mehrere namhafte Restaurants. Fragen Sie einen Peruaner mal nach Gastón. Jeder kennt ihn und jeder wird Ihnen in den höchsten Tönen von seiner Küche vorschwärmen.

Die Gerichte, die heute sicherlich als die markantesten gelten sind Alpaka, Meerschwein (Cuy) und Anticucho (Kalbherz). Natürlich werden diese Gerichte immer wieder kontrovers diskutiert. Doch sollte man nicht außer Betracht lassen, dass es eine alte Tradition ist und diese Tiere vor vielen Jahrhunderten das einzige in der Region waren. Die peruanische Küche lebt förmlich von derartigen Traditionen!

Spezialitäten in Peru

Spezialitäten in Peru

Speisen und mehr in Lima …

Für alle, die in Miraflores nur kurz einen Snack zu sich nehmen wollen, empfehle ich sehr die Sanguería La Lucha am Parque Kennedy. Hier gibt es die besten Sandwiches auf peruanische Art mit frischen Säften für zwischendurch. Ein Muss in Miraflores, den ich jedem ans Herz lege, ein Spaziergang zum Larcomar. Es ist ein Einkaufszentrum, das an sich natürlich nicht spektakulär ist. Einkaufen kann man ja überall, aber dieses Einkaufszentrum wurde in die Steilküste Limas hinein gebaut. Dadurch kann man von hier einen wunderbaren Ausblick auf den Pazifik und die Küste genießen. Natürlich bieten hier auch Restaurants ein Essen mit Ausblick an. Es gibt noch so viel mehr in Miraflores und Lima, ja sogar in ganz Peru,  zu entdecken, so viele weitere typische Gerichte der peruanischen Küche, die ihr probieren solltet. So genießt einen Aufenthalt in der Metropole Limas und kostet so viel, wie möglich.

Eure Jasmin!

 

 

 

 

Über Jasmin

Schon während meines Studiengangs "International Business and Tourism" entdeckte ich durch ein Auslandssemester in Buenos Aires meine Leidenschaft für Südamerika. Schnell stand fest, dass ich nach meinem Abschluss wieder zurück wollte. Gesagt, getan - und ich lebte und arbeitete neun Monate bei einer großen Reiseagentur in Peru. In dieser Zeit lernte ich auch Chile und Uruguay kennen. Im Anschluss verschlug es mich zunächst zu einem der größten Reiseveranstalter Deutschlands, bevor ich wieder meiner Leidenschaft nachging. Seit Anfang Dezember 2013 bin ich bei Reallatino Tours dabei und unterstütze das Team mit meinen Erfahrungen im operativen und strategischen Bereich.