„Don´t cry for me … Buenos Aires!”
Genau diese Worte gingen mir durch den Kopf, als ich diese wunderschöne Stadt wieder verlassen musste. Ich wusste hundertprozentig, dass es nicht bei diesem einen Besuch bleiben würde. Auch wenn die Luft in Buenos Aires (wörtliche Übersetzung des Stadtnamens: „Gute Lüfte“) aufgrund des Großstadtcharakters nicht an jeder Ecke die beste ist, gehört die Stadt zu den schönsten und aufregendsten Metropolen der Welt.
Heute möchte ich euch einmal auf eine virtuelle kleine Reise in die Hauptstadt Argentiniens mitnehmen, welche selbstverständlich auf einer wahren Begebenheit beruht! Ein paar Worte zum besseren Verständnis vorab. Nicht ganz seitdem ich denken kann, aber seit zumindest heute mehr als 15 Jahren bin ich, wie meine anderen Kollegen von Reallatino-Tours, auf irgendeine Weise mit Mittel- und Südamerika verwurzelt und eines der Länder meiner Träume war schon immer zweifellos Argentinien! Nachdem ich den weltbekannten Kinoerfolg „Evita“, welcher vom Leben der Eva Perón, Lebensgefährtin des ehemaligen Staatsoberhauptes Juan Perón, erzählt und viel über Tango und den endlosen Weiten des Landes gesehen und gelesen hatte, kam eins zum anderen!
Meine erste Reise nach Südamerika trat ich im Juli 2006, allerdings zuerst ins Nachbarland Chile an und weil es so schön war, blieb ich gleich drei Monate. Hierfür blieb genügend Zeit um an einem verlängerten Wochenende in das ca. zwei Flugstunden von Santiago de Chile entfernte Buenos Aires zu fliegen. Ein langersehnter Traum wurde wahr! Umso mehr Zeit man an einem Ort verbringt, umso mehr kann man natürlich kennenlernen und erleben. Plant man allerdings eine längere Reise durch Argentinien, kann oder möchte den Rahmen des Jahresurlaubes nicht vollkommen sprengen, wird man sich auch an zwei vollen Tagen an Buenos Aires erfreuen. Somit bleibt noch genügend Zeit um andere Destintationen in Argentinien zu erkunden.
Bereits der Überflug von Chile nach Argentinien über die atemberaubende Landschaft der Anden war ein absolutes Highlight und selbst, wenn die Maschine nur einen Überflug gemacht hätte, dann wäre ich hier schon zur Hälfte am Ziel! Schneeweiße Berglandschaften und keine einzige Wolke am Himmel! Vielen Dank, lieber Wettergott, dass du an jenem Tag in bester Laune gewesen bist! Die Gebirgskette der Anden ist, nach dem Himalaya, die zweitgrößte der Welt und bildet die Kordillere Südamerikas, u.a. genau zwischen Chile und Argentinien.
Die breiteste Straße der Welt
Nachdem ich mit großer Erwartung und viel Vorfreude in Buenos Aires landete, begab ich mich an erster Stelle zu der Attraktion, welche mir bei meinen persönlichen Reisevorbereitungen immer wieder über den Weg lief: Die breiteste Straße der Welt an der berühmten Plaza de Mayo mit dem herausstechenden Obelisken im Zentrum. Ich selbst komme aus der Nähe vom thüringischen Jena, wo ich bis dato eine vierspurige Autobahn bereits für beachtlich hielt: Nun saß ich im Taxi, bereits auf der wohlgemerkten Avenida 9 de Julio und staunte nicht schlecht, als ich hier auf einmal 14 Autos nebeneinander herfahren sah….
Die Hauptverkehrsader der Stadt trägt Ihren Namen zu Recht, denn sie erinnert an den Unabhängigkeitstag Argentiniens von 1816, welcher am 9.Juli eines jeden Jahres gefeiert wird. Vielleicht ist der Ausdruck „Mitten auf der Straße“ nicht unbedingt passend, aber in dem Fall befindet sich das rund 70m hohe Denkmal, der Obelisk von Buenos Aires genau an dieser Stelle. Dieser wurde im Jahr 1936 als Erinnerung an „400 Jahre Buenos Aires“ errichtet und sollte mindestens auf einem Erinnerungsfoto präsent sein. Den besten Schnappschuss bekommt man in jedem Fall von der Avenida 9 de Julio wobei man sich hier nicht direkt davor stellen sollte. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es die drei bis vier Ampelphasen um die Straße überhaupt zu überqueren nicht leichter machen um das Prachtwerk aus vollkommener Nähe zu betrachten. Dennoch konnte ich tolle Bilder schießen! An dieser Stelle vielleicht nochmal ein Hinweis, den man sich zu Gemüte führen sollte: Buenos Aires gehört zu einer der größten und belebtesten Städte der Welt, in welcher auch viele Trickbetrüger ihr Unwesen treiben. Vorsicht also mit persönlichen Dingen, wie zum Beispiel der Kamera oder dem Geldbeutel. Achtet stets darauf, dass ihr nicht gleich die komplette Urlaubskasse spazieren tragt und darauf dass das Portmonnaie nicht den Besitzer wechselt!
Friedhof Recoleta mit Evita
Nachdem ich, wie bereits erwähnt, viel von Evita gehört habe, war eines klar: Der berühmteste Friedhof Lateinamerikas, auf welchem auch das Grab dieser beeindruckenden Persönlichkeit an sie erinnert, sollte Bestandteil meines Abenteuers sein. Ich empfehle übrigens jedem Buenos Aires Reisenden, dieses Ziel anzusteuern, denn es ist nicht nur ein geschichtlich beeindruckendes Ziel, sondern ein architektonisches Meisterwerk! Ich persönlich ziehe es nicht unbedingt vor, mir Friedhöfe anstelle von Kirchen und Kathedralen anzuschauen, doch hier hat es sich gelohnt!
Der Cementerio de la Recoleta befindet sich im gleichnamigen Stadtviertel von Buenos Aires und ist per Bus und S-Bahn gut zu erreichen. Recoleta gehört zu den wohlhabenden Vierteln der Stadt. Viele Geschäftszweige haben auch hier ihren Sitz. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Aufmachung und Anordnung der Grabanlagen. Im Gegensatz zu den uns bekannten Friedhöfen, sind die vollständigen Gräber hier an der Oberfläche und sahen für mich „wie kleine Häuschen“ am Rande einer friedlichen Flaniermeile aus.
Nicht nur Peróns zweite Ehefrau fand hier ihren Seelenfrieden sondern auch viele berühmte Persönlichkeiten. Hierzu gehört zum Beispiel der ehemals amtierende argentinische Präsident Nicolás Avellaneda oder auch die Enkelin vom ehemals französischen Generals Napoleón Bonaparte. Diese und auch andere betuchte Persönlichkeiten verweilen hier in architektonisch hochwertig angelegten Mausoleen. Man möchte den Verstorbenen somit symbolisch auch nach dem Leben noch an Ruhm und Reichtum teilhaben lassen.
Stadtviertel La Boca
Schnell bemerkte ich, dass Buenos Aires eine wahnsinnig vielfältige Stadt ist und in der kurzen Zeit, die ich hatte, einfach so viel wie möglich kennenlernen wollte. Wer also vor Ort ist, sollte in jedem Fall einen Abstecher in das knallbunte und wohl bekannteste Viertel La Boca im Südosten der Stadt machen! Die meisten von Euch denken jetzt wahrscheinlich an Fußball, wenn man von La Boca spricht, denn das Viertel hat sich seinen Namen aufgrund des dort befindlichen Fußballstadions des Fußballclubs der Boca Juniors bekannt. Eine Ode an jeden Fußballfan! Zugegebenermaßen fielen mir zuerst die bunte Farbenpracht der Häuser auf. Hier wurde zumindest die optische Vielfalt des Landes für mich deutlich, denn koloniale Bauten im Zentrum und farbenfrohe lebhafte Häuser sind fürs Auge ein gesunder Gegensatz!
Es gibt noch so vieles mehr in Buenos Aires zu entdecken und tatsächlich könnte ich allein über die wenigen Tage in dieser Stadt der Superlative ein ganzes Buch schreiben. Nun hatte ich schon einiges von der Metropole gesehen, bin über die berühmte Plaza San Martín, an der Casa Rosada vorbei und natürlich auch am bekannten Obelisken! Dennoch fühle ich mich durch meine langjährige Reiseerfahrung immer wieder darin bestärkt, dass man eine Destination nicht nur mit dem bloßen Auge wahrnehmen, sondern diese aus voller Begeisterung erleben muss! Bevor man den Fuß wieder in eine andere Stadt setzt, sollte man ihn in Buenos Aires auf alle Fälle beim Tangotanzen im Einsatz gehabt haben.
Tango – die Lebensader Argentiniens
Genau das dachte ich mir auch und suchte eine Tangotanzschule im für die Tangoszene bekanntem Stadtviertel San Telmo auf. Auch wenn es nur eine Schnupperstunde gewesen ist, hatte diese tausendprozentige Atmosphäre und war überaus authentisch! Ein absolutes Muss in Buenos Aires! Denkt man an die Stadt, denkt man automatisch an Tango. Denkt man an Tango, so kommt einem sofort Argentinien in den Sinn! Verrück! Das kann ich aus meiner Erfahrung sagen. Während der Tango früher noch ein Gesellschaftstanz für die Oberschicht gewesen ist, ist dieser heute landesweit, ja sogar fast weltweit verbreitet. Empfehlenswert ist auch der Besuch einer abendlichen Tangoshow mit professionellen Tänzern, die so richtig Lust und Laune auf das Tanzen machen. Wer nicht nur zuschauen, sondern selbst das Tanzbein schwingen möchte, sollte also auch mal an einer Schnupperstunde teilnehmen oder zu einer Milonga gehen. Milongas nennt man die Anlässe bzw. die Tanzabende, wo Tango getanzt wird.
….die Tage gingen viel zu schnell vorbei. Ich konnte es tatsächlich noch nicht ganz glauben, endlich einmal in Buenos Aires gewesen zu sein! Somit ließ ich die vielen Eindrücke auf dem Rückflug von Argentinien nach Chile nochmal revue passieren und „bastelte“ mental bereits an einem weiteren Aufenthalt in Argentinien. Es dauerte tatsächlich nicht lange bis es für mich nach Bariloche, El Calafate und Mendoza ging! Also, „don´t cry for me, Argentina“, denn ich komme bestimmt ein weiteres Mal hier her!
Reisebaustein Buenos Aires bei Reallatino Tours
Die Hauptstadt Argentiniens ist eine der schönsten und aufregendsten Metropolen der Welt. Nahezu jede Argentinien Reise hat hier ihren Ausgangspunkt. Das Modul „Buenos Aires“ beinhaltet eine City Tour, bei der die Stadt wahlweise zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus erkundet werden kann. Weiterhin ist ein Besuch in einer der schönsten Tangoshows, die die Welthauptstadt des Tangos zu bieten hat, Teil des Programms. Der dritte Tag ist komplett frei, denn Buenos Aires ist so vielfältig, dass jeder diesen Tag ganz individuell nach seinem persönlichen Geschmack gestalten sollte. Entdecken Sie die Stadt auf eigene Faust oder wählen Sie aus unserem umfangreichen Angebot an optionalen Programmen. Mehr erfahren