Ecuador begeistert!
Im Oktober hat es mich mal wieder nach Südamerika gezogen, genauer gesagt in das kleine aber sehr vielseitige Land Ecuador. Da das Land am Äquator für mich persönlich noch Neuland war, stieg die Vorfreude umso mehr.
Die Reise begann für mich und meine spanische Gruppe in Guayaquil und führte direkt weiter in die touristisch noch recht unbekannte Region Guayas. Das „Unbekannte“ störte uns keineswegs, denn so konnten wir auf sehr authentischen Kakaofarmen den Werdegang, von der Pflanzenaufzucht bis zum leckeren Heißgetränk, des „Cacao de Ecuador“ verinnerlichen. Natürlich mit den verschiedensten Kostproben, was ich als Naschkatze sehr begrüßte 🙂
Zudem haben wir in Guayas auch einen ersten Eindruck von dem berühmten Tren de Ecuador, der sehr beliebten Kulinarik und dem indigenen Volk der Shuar bekommen.
Im Anschluss führte uns die Reise durch den beliebten Nationalpark Cajas, mit seinen traumhaften Aussichten und Wandermöglichkeiten auf über 4.000 m. Die Höhen sind einfach der Wahnsinn! Da fährt man auf etwa 2.000 m in eine dichte Nebelwand hinein und etwa 500 m später durchbricht man die Wolkendecke. Die Anden erheben sich, die Sonne scheint kräftig und man schaut von oben auf die Wolken sowie über die Tundravegetation. Wow! Ich denke, ich brauche nicht zu erwähnen, dass der Park Heimat für viele endemische Tiere und dadurch sehr sehenswert ist.
Von Cajas ging es in die für mich schönste Stadt des Landes, Cuenca. Mit nur etwa 600.000 Einwohnern hat sie eine ähnliche Größe wie unser Leipzig hier in Deutschland und wirkt somit familiärer als die Metropolen Quito und Guayaquil. Cuenca fasziniert dabei mit einer schönen kolonialen Architektur, grünen Radwegen und zahlreichen Kunsthandwerksstätten. So konnten wir bspw. in der Panamahut-Fabrik (ja der Hut stammt, trotz des Namens, von hier!) die Geschichte rund um Homero Ortega ergründen. Natürlich war ein Foto am Ende Pflicht.
Neben den Kulturprogrammen (ich sage nur: Inkaruinen von Ingapirca und Pumapungo) oder den entspannenden Thermalbädern bieten sich in Cuenca auch zahlreiche sportliche Aktivitäten an, die wir unbedingt ausprobieren wollten: Fahrradtour, Bergsteigen, Wandern und ein Ausritt bei Nacht. Letzteres hat mich (ein sehr ungeübter Reiter) in den Bann gezogen, da solch eine Tour in Deutschland nicht zu finden ist. Im Mondschein und mit Sternenhimmel ritten wir durch Felder, über Bäche und hinauf auf Berge, bevor es im Galopp zurück zur Ranch ging. Dort erwarteten uns ein gemeinsames Abendessen mit der Familie sowie eine Zeremonie am Lagerfeuer. Für mich persönlich eines der schönsten Erlebnisse auf dieser Reise!
Zum Schluss der Reise ging es für uns in die Hauptstadt Quito, welche sich ganz anders als Cuenca präsentierte. Hektisch und laut empfand ich die Innenstadt am Tag, was wohl an den vielen Reisenden lag. Dennoch begeisterte auch hier die koloniale Architektur. Vom Aussichtspunkt „El Panecillo“ hatten wir zudem eine wundervolle Sicht über die in die bergige Landschaft hinein gebaute Stadt. Ein genialer Anblick, erst recht wenn sich innerhalb weniger Minuten die Wolken über die Bergkuppen schleichen und die Stadtteile auf den Berghängen verschlucken. Ebenfalls überraschten mich hier die Gotteshäuser: allein die gewaltige Kathedrale war kaum zu übersehen und die Innenräume der Compañía de Jesús… sprachlos!
Quito selbst ist auch Ausgangspunkt für zahlreiche Touren in das Umland, sei es mit dem berühmten „Tren de los Volcanes“ zum Vulkan Cotopaxi, zu farbenfrohen Märkten oder zum „Mitad del Mundo“. Den Ausflug zum Mittelpunkt der Welt kann ich euch nur ans Herz legen. Das Denkmal bietet reichliche Möglichkeiten für typische Fotos. Vergesst auch nicht das naheliegende Museo Intiñán zu besuchen. Hier erwarten euch spannende Erzählungen über die Ur-Einwohner sowie interessante Experimente rund um den längsten Breitengrad unserer Erde! 🙂
Ich könnte euch noch vieles mehr schreiben, von Holz- und Eisenhandwerker, Eis- und Kaffeeproduzenten, einer Boutique Bierbrauerei oder weltbekannten Künstlern, doch solltet Ihr dies lieber selbst erkunden. Reist nach Ecuador und genießt vor allem die legendäre Küche. Sie ist wirklich lecker!
Bis bald,
euer Kay